Steinwurf im Erlenbach
Jetzt fehlt nur noch das Wasser...

Bericht und Fotos: Pamela König




Die vielen Tage fehlenden Niederschlags haben auch ihre Spuren im Erlenbach hinterlassen; er ist ausgetrocknet. Für uns bot sich dadurch die Gelegenheit, Arbeiten vorzunehmen, die sich ohne Wasser besser umsetzen lassen. Wir trafen uns daher am 6. August und widmeten uns dem Steinwurf.



Die von uns 2018 mit der Uferabflachung geschaffenen drei "Grabentaschen"...

...hatten sich beim ersten Hochwasser zu Mäandern entwickelt, d. h. sie wurden mit Bachwasser durchströmt.

Wir haben die derzeitige Trockenheit genutzt, um die dadurch entstandene "nackte" Sohle im Mäander mit Quarzitsteinen zu stabilisieren, damit sich der Bach nicht tiefer eingräbt.






Die Steine wurden an zwei Stellen abgekippt, das erleichterte uns das Verteilen


Natürliche Fließgewässer sind flach und krümmungsreich

Die Erhöhung der Bachsohle kann insbesondere bei Hochwasser dafür sorgen, dass sich das Gewässer mehr in die Breite ausdehnt, um temporäre Hochwasserzonen zu bilden. Damit wird zum einen die Strömung verlangsamt, zum anderen erhalten die Uferrandzonen durch die regelmäßige Überflutung eine natürliche Gestalt; der Bach erhält wieder Eigendynamik, er sucht sich seinen idealen Weg.

Die etwas kleineren Steine werden dabei mit der Zeit als Geschiebe weiter den Erlenbach fortgetragen, sobald wieder genügend Wasser vorhanden ist. Steiniger, kiesiger Untergrund schafft bessere Voraussetzungen, um Fischen und anderen Kleinstlebewesen Unterschlupf zu gewäähren. Auch für die Bachflora bieten sich als Folge andere und somit vielfältigere Möglichkeiten, als wenn ausschließlich bloßes Erdreich im Bach vorhanden wäre.




Große Steine und Äste lassen im Bach Barrieren entstehen, die eine unregelmäßige Strömung schaffen und somit nicht nur Sauerstoff ins Wasser bringen, sondern auch die Strömungslinie so verändern, dass sich Sedimente und Geschiebe am Gleithang ablegen können. Im besten Fall können sich langfristig kleine Uferbänke bilden.










Nachdem wir große und kleine Steine händisch und mit der Schaufel gut verteilt hatten, liefen wir noch ein kleines Stück im Bachbett entlang, um uns davon zu überzeugen, wie meisterhaft sich der Bach in natürlicher Umgebung seinen Weg sucht.




Den Müll, den wir auf dem Weg fanden, nahmen wir natürlich gleich mit.












Altholz, Uferabbrüche und durch die Steine an die Uferränder geleitete Strömungslinien haben eine beeindruckende kleine Welt geschaffen, die auch in ihrer kraftvollen Dimension nur auf diesem Weg zu erleben ist.






Eine Besonderheit konnten wir entdecken: Ein tiefer Kolk, der sich vor längerer Zeit bei Hochwasser hinter einem Altholzstau gebildet hatte, ist trotz der anhaltenden Trockenheit noch mit Grundwasser gefüllt. Hier tummeln sich noch immer kleine Fischchen.