Naturschutzwanderung durch das Bizzenbachtal
am 26. Mai 2019
Über zwei Stunden durch das Bizzenbachtal bei schönstem Wetter gewandert
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Kleiner Bericht (Fotos: Wolf-Dieter Herrmann, Pamela König, Jutta Pfetzing)
Im Bizzenbachtal hat sich der NABU Wehrheim besonders intensiv um die Renaturierung des Bizzenbachs gekümmert
und Strukturen auf eigenen Grundstücken geschaffen, die die Artenvielfalt fördern und Rückzug bieten
für viele Tier- und Pflanzenarten. Besonders auffällig sind die Tümpel, wo im Frühjahr und Sommer
das Leben besonders gut zu beobachten ist, wenn Libellen, Frösche und andere Wasserbewohner "Hochsaison" haben. Durch das schöne Wetter konnten wir viele blühende Pflanzen und Insekten beobachten. Viele der Teilnehmer freuten sich über tolle Fotomotive. Jochen Brennecke stellte anhand einer Tafel unsere Wanderung entlang der NABU-Schutzgebiete vor. Am Auwiesentümpel gab es schon viel zu entdecken: Die Sumpf-Schwertlilie und der Wasserhahnenfuß standen in voller Blüte und die Grünfrösche quakten aus vollem Hals. Der gelbe Hahnenfuß blühte ebenfalls zahlreich und lockte viele Insekten an: Hier hält sich eine noch nicht näher bestimmte Wespenart auf. Gamander-Ehrenpreis, auch "Männertreu" genannt Die großen Blätter der roten Pestwurz nahmen schon eine stattliche Fläche ein, im Hintergrund rechts zwei Kopfweiden. Am zweiten Auwiesentümpel beantworteten wir Fragen zum Schilf und zu unseren Kopfweiden. Sie fiel auf: Eine rote Lichtnelke Auch die Bachnelkenwurz blühte, wenn auch etwas unscheinbarer Die Ackerwitwenblume Kurz, bevor wir die Auwiesen verließen, fotografierte Jochen mit dem Handy eine Pflanze, um sie mit Hilfe einer App bestimmen zu können. Gefunden! Es ist der Wiesen-Salbei! Eine Bachstelze präsentierte sich wunderbar auf einem Zaunpfahl, als wir auf dem Weg zu den Binsenwiesen waren. Selbst einen "Zottigen Bienewolf" sahen wir, der seltener ist als der "Gemeine Bienenwolf". Er ernährt sich vermutlich von den Larven in unserer Insektennistwand (hier auf den Binsenwiesen). Blutzikaden sahen wir mehrfach. Zunächst flatterten Aurorafalter um uns herum, hier setzte sich mal ein "Wiesenvögelchen" extra für die Fotografen. Auf den Rundwegen in unseren Schtzgebieten gibt es immer etwas zu entdecken und zu fotografieren! Immer wieder erwänenswert: Die gelungene Bachrenaturierung am Oberlauf des Bizzenabachs. Auf der "Ernst-Reiter-Wiese" wachsen sehr viele seltende Pflanzen, die einen ausgemagerten Boden brauchen. Steinbrech, Glockenblumen und Wiesenknopf gehören dazu. Alles rundherum gemäht, die Pflanzen auf der Ernst-Reiter-Wiese dürfen blühen und vielen Tieren Nahrung, Kinderstube und Deckung schenken. Sogar eine Teufelskralle wurde entdeckt. Ein Laufkäfer Supertoll erwischt: Ein Neuntöter. Ein Schmetterling, den wir nicht kannten, flatterte uns eine Zeitlang vor der Nase herum. Alle möglichen Verrenkungen unternahmen wir, um ihn zu fotografieren. Hier wirft sich Jochen ins Gras. Endlich ganz gut getroffen: Vermutlich ein "Pantherspanner" Auf dem Rückweg Richtung Parkplatz: Fast überall gemäht, nur auf unseren Schutzgebieten und den Wegrändern steht das Grün noch. Nochmals auf den Auwiesen gingen wir an der "Nordseite" des Auwiesentümpels vorbei. Durch die Temperatursteigerung war es hier lebhafter als am Morgen: Einige Libellen flogen umher und die Frösche waren noch aktiver. Im Wasser beobachteten wir u. a. Schnecken, Molche und einen Gelbrandkäfer. Ein Grünfrosch inmitten von Wasserhahnenfuß Leider sahen wir ungewöhnlich wenige Libellen. Vielleicht haben durch die Trockenheit im vergangenen Jahr viele Larven nicht überlebt. Hier erfreuen wir uns an einer "Frühen Adonislibelle". Toll: Am Himmel sahen wir einen Weißstorch und einen roten Milan! Viele Fotomotive... Ein Schnakenpaar bei der Paarung... Wieder am Parkplatz angekommen, versorgte Jochen uns noch mit viel Material, auch zu den nächsten Veranstaltungen des NABU Wehrheim und des NABU Bundesverbandes. Die Teilnehmer versicherten uns zum Schluss, viele Eindrücke mitgenommen zu haben und vieles Neues gesehen zu haben. Der Spaziergang hat ihnen sehr gut gefallen. (Und uns im Übrigen auch.) |