Nistkastenkontrolle an der Schlink mit der NAJU
Am 26. Januar ca. 30 Nistkästen kontrolliert und gesäubert

Fotos: Jutta Pfetzing

Voller Erwartung liefen wir um 10 Uhr los, um die Nistkästen an der Schlink, die von 1 bis 30 durchnummeriert waren, zu kontrollieren und zu säubern. Wir fanden so einige Überraschungen, die auch durchaus lebendig waren...

Immer sind wir gespannt, was uns erwartet, wenn wir den Deckel eines Kastens abnehmen. Am langweiligsten ist ein leerer Kasten, am schönsten, wenn wir einfach nur ein Nest finden, in dem gar nichts (mehr) drin ist. Dann wissen wir, dass die Brut erfolgreich war.

Aber am interessantesten sind alle anderen Funde, auch wenn manchmal ein trauriges Schicksal dahintersteht: Eier, die nicht ausgebrütet wurden oder die Knochen eines kleinen toten Jungtiers, das vielleicht verhungert ist.

War es Nahrungsmangel? Ist den Elterntieren etwas zugestößen?

Manchmal fehlt auch ein Kasten oder es muss mal einer repariert werden. Den nimmt Franz-Josef dann mit nach Hause.

In diesem Abschnitt des Waldes Schlink/Wolfsborn hängen die ersten 30 der insgesamt 120 Nistkästen in diesem Waldgebiet.



Wir trafen uns am Parkplatz an der Schlink und gingen gut ausgerüstet zu dem Gebiet, in dem die Nistkästen hingen.

Der erste Nistkasten, den wir sahen, war direkt am Weg. Franz-Josef meinte gleich: "Der hat noch gar keine Nummer und ist wohl uralt! Wer weiß, wann wir den das letzte Mal kontrolliert haben!"
 
Das schien wohl zu stimmen, jedenfalls haben wir den Deckel nur mit großer Mühe abbekommen und das auch nur, indem wir den Kasten abgehängt haben.


Als wir dann das alte Meisennest entfernen wollten (der Kasten war randvoll!), bewegte es sich im Kasten! Eine quicklebendige Waldmaus hatte sich den Kasten für den Winter als Zuhause ausgesucht. Schnell steckten wir Laub und Moos wieder in den Kasten, verschlossen ihn und hängten ihn wieder an seinen Platz.

Am Waldrand gab es immer Interessantes zu entdecken, wo man spielen und klettern konnte.

Ah, da ist der Kasten mit der Nummer 1!

Das Nest einer Kohlmeise

Oh, hier waren noch Eier!

Hier sieht man das "Reinigungsteam" mit dem Nest mit den Eiern in unserer Mitte

Mit einer Spachtel kann man das Nest am besten entfernen. Da viele Keime und Ungeziefer in einem Nest sein können, sollte man es nie mit der bloßen Hand rausholen.

Diesen "bayerischen Giebel-Nistkasten" säuberte Paula (hier entfernt sie noch die Reste, während Franz das Nest bestimmt und uns erklärt, woran wir erkennen, von welcher Meise es stammt.)
 
Was ist so besonders an diesem Nistkasten? - Er hat eine Art Vorbau, dieser soll wohl besser vor Mardern und Spechten schützen. Das ovale Einflugloch ist für verschiedene Vogelarten geeignet.


Noch so ein bayerischer Nistkasten, wieder randvoll mit Nistmaterial!

Das Nest...

.. bekommt Franz-Josef zum Begutachten.

Oh, eine tote Hornisse. Igitt, die ist ja ganz schimmelig!

Ein totes Vögelchen, schade, dass es nicht ausfliegen konnte!

Dieser Holzsplitter in dem Baumstumpf sieht aus wie ein Zahn!

In dem Kasten mit der "12" ist ein Wespennest.

Veronika nimmt es auseinander: Interessant, wie es von innen aussieht.

Schon wieder nicht ausgebrütet...

Ein abgestorbener Baum, wahrscheinlich eine Kirsche. Hier scheint der Stamm wohl geschrumpft zu sein. Die Rinde kringelt sich um ihn, als sei sie eine Nummer zu groß.

Den Kasten müssen wir abhängen. Am Baum hängend kriegen wir den Deckel nicht auf. Der Kleiber hat ihn fest mit Lehm "zugemauert".

Geschafft!

Hier war wieder ein totes Vögelchen drin.

Hier ist wieder das Nest einer Kohlmeise mit einem Ei.

Der Kasten 27

So sieht er mit dem Nest einer Sumpfmeise von innen aus.

Sorgfältig räumen wir alles aus.

Das Nest einer Sumpfmeise ist nicht so häufig wie von Kohl- und Blaumeise.

Hier krabbelt was! Eine "amerikanische Kiefernwanze" bewegt sich träge. Für das Foto kommt sie auf die Spachtel.

Der Kasten 31 - bald haben wir es geschafft!

Noch ein toter Vogel. Sieht so aus, als war er schon fast flügge. Das Skelett ist noch fast komplett erhalten.

Die Eier sind innen ganz gelb...

Das blaue Ei vom Trauerfliegenschnäpper ist so schön, dass es sich lohnt, es den ganzen Weg bis nach Hause mitzunehmen...

Zum Schluss gingen wir noch schnell zur Futterstelle am Wolfsborn, wo uns Franz-Josef das Nest eines Feldsperlings zeigte, das irgendwie etwas "unordentlich" aussah...

Fettfutter-Nachschub wurde aufgehängt - das Futterhäuschen war noch vom letzten Besuch gut gefüllt.

Vor allen die Meisen flogen das Futterhäuschen unermüdlich an. Hier sieht man eine Blaumeise.

Kurz bevor wir den Heimweg antraten, beobachteten wir noch einen Kleiber an einer der Futterglocken.
 
Das war eine tolle Aktion! Wir haben viel gesehen und erlebt und mit dem Wetter auch Glück gehabt: Es war zwar windig, aber es hat nicht geregnet und nachher kam sogar die Sonne noch raus. Am nächsten Samstag geht es weiter. Da sind wir am "Löwenhain" (Treffpunkt: Schwimmbad). Mal sehen, was wir da alles finden!

Franz-Josef hat die Belegung der Kästen aufgeschrieben und führt über die Jahre eine Statistik. Seine Tabelle von diesem Tag sieht so aus:
Nistkasten Nr. Nistkasten Bauart belegt von (Vogelart)
ohne Betonkasten Waldmaus
1 Betonkasten Kohlmeise
2 Betonkasten leer
3 Betonkasten Kohlmeise
4 Betonkasten Kohlmeise komplettes Gelege (alle Eier im Nest)
5 Holzkasten Trauerfliegenschnäpper
6 Betonkasten Blaumeise
7 Holzkasten Blaumeise
8 Betonkasten Blaumeise
9 Betonkasten Kohlmeise
10 Holzkasten Kohlmeise komplettes Gelege (alle Eier im Nest)
11 fehlt
12 Holzkasten Wespennest
13 Betonkasten Kohlmeise
13a Betonkasten Blaumeise
14 Holzkasten Trauerfliegenschnäpper
15 Holzkasten leer
16 Holzkasten Kohlmeise
17 Holzkasten Blaumeise komplettes Gelege (alle Eier im Nest)
18 fehlt
19 Holzkasten leer reparieren
20 Holzkasten leer reparieren
21 Betonkasten leer
22 fehlt
23 fehlt
24 Betonkasten Kleiber
25 Holzkasten leer reparieren
26 fehlt
27 Betonkasten Sumpfmeise
28 Betonkasten Kleiber
29 Holzkasten leer
30 Betonkasten Kleiber
31 Betonkasten Kohlmeise komplettes Gelege (alle Eier im Nest)
32 Betonkasten Kleiber