Junger Star war kleiner Mauersegler
In Pflegestation nach Kronberg gebracht

Von Franz-Josef Salzmann

In Juli jeden Jahres häufen sich die Anrufe von Leuten, die Jungvögel finden, die noch nicht fliegen können, gerade ausgeflogen oder verletzt sind. Ebenso die Anrufe von aufgefundenen Fledermäusen. Nicht immer gehe ich jedem Anruf nach, ich versuche die Menschen zu eigenem, selbstverantwortlichen Handeln anzuleiten, besonders dann, wenn es sich um "Allerweltsarten" handelt.

Am 4. Juli bekam ich einen Anruf von einer Familie aus Anspach: "Wir haben einen jungen Star, der aus dem Nest gefallen ist!" Nachdem ich die Leute nicht überzeugen konnte, selbst etwas zu tun, um den Vogel zu retten, ließ ich mir das Tier bringen.

Nun, das war wieder einmal der Beweis dafür, dass man doch nicht so abweisend sein sollte und sich oft selbst überzeugen muss, um welchen Vogel es sich wirklich handelt, denn die Vögel werden sehr oft nicht richtig bestimmt.

So brachten mir die Leute keinen jungen Star, sondern einen jungen Mausersegler.



Junger Mauersegler - Foto: Kerstin Mony

Sie hatten ihn schon mit Katzenfutter gefüttert, was ihm sichtlich nicht bekommen war. Ich brachte den Segler sofort zum "Mauerseglerpapst" Erich Kaiser nach Kronberg. Herr Kaiser setzte ihn zu einer jungen Rauchschwalbe und fütterte ihn mit Bienen aus "eigener Imkerei".

Dabei lernte ich ein italienisches Ehepaar kennen, das sich auch dem Seglerschutz verschrieben hat und in Italien sehr viel für den Vogelschutz tut, was dort sicherlich schwieriger ist als bei uns.

Mittlerweile weiß ich, dass es dem jungen Mauersegler gut geht und er im August nach Afrika ziehen darf.