Mehr Licht! - "Radikalkur" für die Auwiesen
"Aufräum-Hauptsaison" in unseren Biotopen im Spätsommer und Herbst

Fotos: Wolf-Dieter Herrmann, Jutta Pfetzing

So alle drei bis fünf Jahre müssen wir etwas "radikalere" Pflegemaßnahmen in unseren Schutzgebieten vornehmen, wenn wir nicht wollen, dass irgendwann alles zugewuchert und es viel Schatten gibt und die starken Pflanzen wie Schilf, Brennnesseln, Brombeere, Schwarzdorn, Rohrkolben und Krebsschere die Oberhand gewinnen und die schwächeren Arten verdrängen.

In diesem Jahr waren die "Auwiesen" mal wieder dran. Den Anfang machten Franz-Josef Salzmann, Jasper Fuchs und Günter Kroh im August. Sie mähten den Rundweg frei und beseitigten das Mähgut, das reichlich anfiel und einen Teil der Krebsschere, die sich im Tümpel schon wieder übermäßig breit gemacht hatte...

(Man bekommt immer einen kleinen Schreck, wenn man die Biotope direkt nach den Pflegemaßnahmen betritt: Es sieht doch recht "wüst" aus.)




Der freigeräumte "Eingang" zu den Auwiesen. Die Hecke links war so dicht, dass ins Innere kein Licht mehr kam. Dadurch stirbt die Hecke innen ab und verliert an ökologischem Wert. Deshalb ist es wichtig, alle 5 bis 10 Jahre die Büsche zurückzuschneiden und auch einzelne zu entfernen.



Auch die Wurzlen müssen weitgehend entfernt werden, auch, damit diese beim späteren Mähen nicht stören. Das ist meist eine schweißtreibende Angelegenheit!


Gerade in den Auwiesen verzeichnen wir einen überdurchschnittlichen Nährstoffeintrag von der Umgebung (z. B. durch Dünger der umliegenden bewirtschafteten Flächen, der dann bei Starkregen in die Auwiesen geschwemmt wird) und wenn man hier Nichts macht, ist schnell alles zugewachsen und der Rundweg nicht mehr begehbar.



Besonders wichtig ist es, alles, was man abmäht oder -sägt, zu entfernen, denn wenn man es liegen lässt, ist es wie Kompost und sorgt wieder für unerwünschte Nährstoffe. Denn wie jedes NABU-Kind schon weiß, gibt es auf nährstoffarmen Böden die größte Artenvielfalt.



Ab und zu verbrennen wir auch trockene Äste und trockenes Gras, auch das hat einen Sinn: Aus diesen punktuellen "Brandflächen" fühlen sich wieder andere Arten wohl. Natürlich brennen wir immer nur in ganz kleinem Rahmen kontrolliert ab und auch nur, wenn die Umgebung feucht, also nicht brandgefährdet ist.


Aber wie schnell geht es, bis man von unserem "Kahlschlag" Nichts mehr sieht. Es ist erstaunlich, wie schnell die Natur den "Freiraum" wieder besiedelt und uns mit neuen Arten erfreut.



Dieser Grünfrosch versteckte sich schnell, als er uns mit unseren Gerätschaften sah, aber nach ein paar Minuten Ruhe guckt er schon wieder ganz entspannt aus dem Wasser!