Kleiner Bericht mit vielen Bildern
vom GEO-Tag 2008 auf den Binsenwiesen

Bilder: Jürgen Erker, Jutta Pfetzing

Bei schönem, heißem Wetter trafen wir uns um kurz vor 10.00 Uhr auf den Binsenwiesen, packten erst einmal unsere Bestimmungsliteratur, die Becherlupen und unsere Plane als Sonnenschutz aus.

Wir brauchten nicht weit zu gehen, um die ersten "Bestimmungs-Objekte" zu finden. So war der Platz auf der Decke mit dem Bestimmungsbüchern immer belebt...


Der umgedrehte weiße Schirm diente zum Insekten- und Spinnenfang, in den Becherlupen konnte man sich Details der Tiere ansehen, die man benötigte, um die Art zu bestimmen.

Leider klappte es nicht immer mit der exakten Bestimmung der Art, viele Arten sind sich sehr ähnlich, andere haben wir einfach in den Büchern nicht gefunden. Wir waren oft schon zufrieden, wenn wir die Familie bestimmen konnten: eine Blattwespe, einen Laufkäfer, eine Schwebfliege, eine Kugelspinne.


Auch Matthias Pieren von der Taunus-Zeitung (rechts unten) war mit Begeisterung dabei und erstaunt, was man alles am GEO-Tag machen konnte, was unser Biotop alles bot und welch eine Artenvielfalt man bei näherem Hinsehen entdecken konnte.



Jochen und Andrea auf der Suche nach einer neuen Art.

Jonas und Freddy haben einen Egel im Wasser gefunden.


Das Fotografieren gehört zu jedem GEO-Tag dazu, kann man doch so einerseits "beweisen", was man gefunden hat und andererseits noch einmal in aller Ruhe zu Hause nachbestimmen, abgesehen davom, dass es natürlich viel Spaß macht und sehr interessant ist, insbesondere die Makrofotografie.

(Hier fotografiert Matthias Pieren einen "Ameisen-Sackkäfer".)


Insbesondere die Marienkäfer waren an diesem Tag zahlreich anzutreffen:
Nicht nur die beiden "normalen" wie den (roten!) Zweipunkt- und den Siebenpunkt-Marienkäfer, sondern auch einige etwas seltenere Arten wie hier auf den Bildern zu sehen sowie Marienkäferlarven in großer Stückzahl.

Hier erlebten wir gleich die Tücken des Bestimmungsbücher:

Der asiatische Marienkäfer war in keinem unserer Bücher zu finden, so dass wir erst dachten, es sei der "Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer".

Und das Exemplar unseres "Zweipunkt-Marienkäfers" sah anders aus als man es gemeinhin kennt - und hatte dann auch noch vier Punkte!

ein asiatischer Marienkäfer
"Harmonia axyridis"
ein Zweipunkt-Marienkäfer
"Adalia bipunctata"
die Larve
eines Siebenpunkt-Marienkäfers
"Coccinella septempunctata"

Besonders gut besucht war auch unser "Insektenhotel":
Hier tummelten sich neben Mauerbienen und Goldwespen noch viele andere Insekten.


Der Trauerschweber
"Anthrax anthrax"

Eine noch nicht näher bestimmte Wespe, vielleicht eine Faltenwespe?


Besonders freuen wir uns über die "Schornsteinwespe" oder Lehmwespe (Odynerus spinipes), die in diesem Jahr erstmals an unserer Insektennistwand zu beobachten ist. Sie war auch nur an einer bestimmten Lehmfuge anzutreffen. Hier hat ihr wohl das Gemisch aus Lehm und Stroh besonders zugesagt. Sie baut eine "Eingangsröhre" die aussieht wie ein Schornstein. Warum sie das macht, ist noch nicht genau erforscht. Vielleicht dient die Röhre als Materialzwischenlager, denn sie wird nachher auch wieder "abgebaut" oder sie bricht auch ab, denn es ist ein sehr sensibles Gebilde.



Natürlich haben wir noch viel mehr gefunden und fotografiert. Vieles ist noch nicht bestimmt, aber so nach und nach werden die Fotos alle "bearbeitet" und unsere Artenfundliste ergänzt.

Um 14 Uhr nach einem kleinen Mittagsimbiss packten wir so langsam zusammen und freuten uns über die vielen Funde und den schönen Tag heute. Das Thema des diesjährigen GEO-Tages "Artenvielfalt in Schutzgebieten" konnten wir sehr gut vermitteln.

Auch in diesem Jahr stellte sich wieder heraus: Die "Stars" unter den Arten sind die Spinnen und Insekten, auch wenn wir natürlich im Wasser und auf den Wiesen und in den Hecken noch eine weitere vielfältige Fauna und Flora vorweisen können. Insbesondere an Süß- und Sauergräsern (z. B. Seggen und Binsen) haben wir viele Arten, aber es ist eine sehr schwierige Sache, diese zu bestimmen!

Schön ist, dass man an jedem GEO-Tag etwas Neues findet und immer wieder fasziniert ist von der unendlichen Vielfalt unserer Natur in allernächster Nähe.

Wir freuen uns schon auf den GEO-Tag in 2009: Dann können wir ein kleines Jubiläum begehen, denn es wird der 10. GEO-Tag sein, den der NABU Wehrheim veranstaltet.