Der NABU freut sich sehr darüber, dass jetzt auch im Hochtaunuskreis ein fledermausfreundliches Haus ausgezeichnet werden konnte, nachdem es in allen Landkreisen in Hessen bereits ein oder mehrere Häuser gibt, die mit dieser Auszeichnung bedacht wurden. Der Hochtaunuskreis war also der letzte weiße Fleck auf der Landkarte Hessens.

Die Auszeichnung zum fledermausfreundlichen Haus ist eine Initiative des NABU Landesverbandes Hessen in Zusammenarbeit mit dem hessischen Umweltministerium. Minister Dietzel ist sehr interessiert an der Aktion und fördert sie. Er möchte, dass bis Ende 2008 500 Häuser in Hessen ausgezeichnet werden.

Welche Bedeutung hat diese Auszeichnung?

Unsere heimischen Fledermäuse gehören zu den am stärksten bedrohten Tierarten in unserem Land. Von den 24 vorkommenden Arten sind bereits drei ausgestorben, viele andere Arten stehen auf der Roten Liste.

Es ist unbedingt notwendig, diese Tiere besonders zu schützen und ihnen eine Wohnung zu erhalten, da sie eine Menge Schadinsekten und Plagegeister des Menschen vernichten. (bis zu 4000 Mücken in einer Nacht).

Der NABU möchte deshalb Hausbesitzer, die an und in ihren Häusern diese Fledermausquartiere schaffen und erhalten, besonders auszeichnen. Um dies auch nach außen hin zu dokumentieren, erhalten sie eine Plakette, die sie am Haus gut sichtbar anbringen möchten, um vielleicht auch andere Menschen anzuregen, ihre Häuser für Fledermäuse zu öffnen.

Am Haus Stadler wohnen die Fledermäuse unter einer Schieferverkleidung am Kamin. Herr Stadler möchte in diesem Winter auch noch weiteren Wohnraum für die Tiere schaffen, indem er am Hausgiebel Öffnungen macht durch die Fledermäuse eindringen und ihren Schlafplatz oder ihre Wochenstube einrichten können.

Wir danken Familie Stadler für ihre Bereitschaft, Fledermäuse bei ihnen wohnen zu lassen und hoffen auch weiterhin auf ihre Mithilfe im Fledermausschutz und im Naturschutz allgemein.

Im Namen des NABU Landesverbandes überreichte Franz-Josef Salzmann Herrn Stadler die Plakette "Fledermausfreundliches Haus", die dazugehörige Urkunde und ein Buch über Fledermäuse.

Andrea Pfäfflin erzählt eine sehr lustige Geschichte "Wie es dazu kam, dass Fledermäuse zu Nachttieren wurden".

Auch eine echte Fledermaus war anwesend

"Emma" eine Breitflügelfledermaus, die nach einer Verletzung vom NABU gesund gepflegt wurde und im kommenden Frühjahr wieder in die Freiheit entlassen werden soll.

Bei der Verleihung waren Bürgermeister Sommer, ein Vertreter des Landrates, Herr Mohr AG Fledermausschutz, der stellvertretende NABU Kreisvorsitzende Landvogt und einige Mitglieder unserer NABU Gruppe anwesend.