Freiheit für die Wasserfläche,
raus mit den Rohrkolben!
Bericht vom Naturschutzeinsatz am 16. September im und am großen Auwiesen-Tümpel

Bilder: Wolf-Dieter Herrmann und Jutta Pfetzing


Bei herrlichem Wetter wartete heute ein nasses und schlammiges Vergnügen auf uns: Der große Tümpel auf den Auwiesen war - bedingt auch durch hohen Nährstoffeintrag - komplett zugewachsen, so dass wir gar keine freie Wasserfläche mehr gesehen haben.

Der lückenlose Bewuchs ist eine Vorstufe zur Verlandung und da viele Tiere und Pflanzen eine freie Wasserflääche benötigen, um zu leben, zu jagen, sich zu sonnen oder auch nur zu wachsen, muss ein Tümpel, der zum "Zuwuchern" neigt, regelmäßig "entkrautet" werden (so alle 2 - 3 Jahre), wenn man ihn erhalten will.


Für diesen Naturschutzeinsatz wurden viele Hände benötigt und die Kinder und Jugendlichen konnten prima mithelfen.


Alle, die "normale" Gummistiefel anhatten, konnten helfen, den Uferbewuchs zu entfernen und mit Heu- oder Grabgabeln die losen Pflanzen auf Schubkarren oder Anhänger zu laden.


Wolf-Dieter mit den "verlängerten" Gummistiefeln konnte sich schon in tiefere Gefilde wagen und zog hier fleißig Rohrkolben heraus.

Wichtig ist hierbei, mit viel Gefühl vorzugehen, damit man auch die Wurzeln erwischt, denn wenn man nur das Kraut herausreißt, kommen die Rohrkolben ruck-zuck wieder.




Eine "Wathose" oder "Fischerhose" stand zur Verfügung (das sind die Hosen, die bis unter die Achselhöhlen gehen), da konnte man in die tiefsten Stellen des Tümpels "waten".

Nur dummerweise war die Hose undicht, so dass Jutta froh war, dass das Wasser warm war und die Sonne schien.

Na jedenfalls konnte man das Grünzeug hier in imposanten Bücheln aus dem Wasser befördern.


Mit vereinten Kräften zieht sich 's leichter...


Wenn eines unserer "Transportfahrzeuge" gefüllt war, (was bei dem atemberaubendem Tempo, das wir an den Tag legten, schnell ging!), musste es vorne auf die Wiese gefahren werden, wo die Mitarbeiter des Wehrheimer Bauhofes uns freundlicherweise anboten, es abzuholen.






Natürlich kam bei der ganzen Aktion der Spaß nicht zu kurz:
Nicht nur, dass nachher fast niemand mehr trocken war, auch die tollsten Ideen wurden entwickelt:



Katharina übte "Hantelstemmen" mit einem Doppel-Rohrkolben.


Aus den ausgerupften Rohrkolebn bauten die Jungs ein Floß, das natürlich zu Wasser gelassen werden musste!

Wie immer, nach einem so erfolgreichen Naturschutzeinsatz, gab es kühle Getränke und noch einen kleinen Schwatz.




Katharina wollte dann noch einmal unbedingt die (viel zu große) Wathose testen. Da sie sowieso schon nass war, war es nun auch nicht mehr wichtig, ob die Hose nun dicht war oder nicht.


Wir hatten jedenfalls unseren Spaß.


Am Schluss konnte der Haufen sich sehen lassen!
Wir hatten ein ordentliches Stück geschafft und waren ganz schön stolz auf unsere Leistung.


Es dauerte nicht lange, da konnte man neben etlichen Libellen
(Blaugrüne Mosaikjungfer und Heidelibellen), die über dem Wasser ihre Kunstflüge vollbrachten, auch die ersten kleinen Grünfrösche beobachten, die in diesem Jahr in unserem Tümpel aufgewachsen sind und nun endlich wieder richtig beobachtet werden konnten!