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Die Vogel- und Naturschutzgruppe Wehrheim hat das Ergebnis des "Tages der Artenvielfalt" des GEO-Magazins vorgelegt. 28 Teilnehmer, darunter vier Diplom-Biologen nahmen im Juni an der Aktion teil und bestimmten einen Tag lang Arten in den Auwiesen des Bizzenbachtals. WEHRHEIM. Die Gelb-Segge, die Sumpfwolfsmilch und der Straußblütige Gilbweiderich haben etwas gemeinsam: Sie sind extrem selten vorkommende Pflanzen, die auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten stehen, der sogenannten ""Roten Liste", und sie kommen zudem in den Auwiesen des Bizzenbachtals in Wehrheim vor. Jutta Pfetzing von der Vogel- und Naturschutzgruppe Wehrheim kann jetzt beeindruckende Zahlen nennen, wenn es um den Bestand an Pflanzen und Tieren in dem anderthalb Hektar großen Feuchtgebiet geht: Insgesamt 407 Arten konnten die Experten, Naturschützer, Kinder und Jugendlichen Anfang Juni bestimmen, darunter 250 verschiedene Pflanzen, 34 Vogel- sowie 97 Spinnen- und Insektenarten. "Die eingeladenen Experten waren erstaunt über die Vielfalt", erklärte Pfetzing. Das konnten sie auch sein, gilt doch beispielsweise der Straußblütige Gilbweiderich, der in Wehrheim gleich an zwei Stellen des Feuchtgebietes wächst, als in Hessen "ausgestorben bzw. verschollen", wie die Naturschützerin anmerkt. Zu kämpfen hatten die Teilnehmer teilweise mit der Artenvielfalt und den Tücken der Pflanzennamen: Da die Arten eindeutig, also deutsch und lateinisch, bestimmt werden sollten, musste man sich auch auf Bezeichnungen einigen, wenn mehrere Namen für ein- und dieselbe Pflanze vorlagen. So heißt etwa der Stumpfblatt-Ampfer auch "Halber Gaul" und die Erdkröte trägt den wenig Vertrauen einflößenden lateinischen Namen "bufo bufo", was übersetzt "Kröte Kröte" heißt. Dass ein Tag nicht ausreicht, um all die Arten zu bestimmen, bemerken die Pflanzenfreunde jetzt vermehrt, wenn sie sich auf dem Gelände aufhalten. Dabei werden nämlich laut Pfetzing "noch viele Arten gefunden, die gar nicht auf der Liste vom 3. Juni stehen". Spaß muss die Bestimmung von Zungen-Hahnenfuß, Trollblume, Schweinsohr und Reptilien wie den stark gefährdeten Fadenmolch jedenfalls gemacht haben: Die Teilnehmer, darunter auch die Diplom-Biologen mit den Schwerpunkten Botanik und Insekten, haben sich bereits für den 3. Geo-Tag am 2. Juni nächsten Jahres angemeldet und wollen dann sehen, welche Arten neu hinzugekommen sind. Und die Naturschützer gehen mit der Zeit. Ab Anfang August sind die Ergebnisse und Berichte zu dem "Wehrheimer GEO-Tag" auch im Internet unter der Adresse "www.vogelschutzgruppe.de" abrufbar. Wer möchte, kann dann auch bei Jutta Pfetzing ein farbiges Informationsheft mit den kompletten Listen der gefundenen und bestimmten Arten und mit Fotos gegen einen geringen Kostenbeitrag erwerben. Sie ist telefonisch unter 06081 / 57000 erreichbar. (sud) |